Beim Einsatz von IBM Cognos Dashboards stoßen viele Anwender auf ein zunächst unsichtbares, aber performancekritisches und inhaltlich gefährliches Verhalten: Die automatische Join-Pfad-Ermittlung zwischen Filterelementen wie Drop-down-Boxen oder Filterleiste. Sobald mehrere Dimensionsfelder in einem Dashboard eingesetzt werden, versucht Cognos – selbstständig und ohne direkte Benutzersteuerung – einen Verbindungspfad über die zugrunde liegende Datenstruktur herzustellen. Während dieses Verhalten bei Framework Manager Packages in der Regel nachvollziehbar ist, zeigt sich bei Data Modules ein nicht deterministisches (nicht vorhersagbares) Verhalten: Join-Pfade verlaufen über beliebige Faktentabellen – oft auch über die größten –, was zu langen Ladezeiten und unklaren Filterergebnissen führen kann.

In einem solchen Modell ergibt sich kein eindeutiger bevorzugter Pfad, und Cognos sucht sich beim Filtern in Dashboards selbst einen Pfad, basierend auf:
- Join-Topologie – kürzester gemeinsamer Pfad wird bevorzugt.
- Kardinalität –
1:N
wird als stabiler betrachtet alsN:N
. - Faktentabelle mit mehr Beziehungen – wird manchmal bevorzugt.
- Spaltenverwendung im Dashboard – wenn eine Faktentabelle aktiv verwendet wird, bevorzugt Cognos häufig diese.
- Nicht deterministisch bei Gleichstand – wenn alles gleich ist (wie in deinem Fall), kann der Pfad variieren.
Probleme
Das führt zu:
- unvorhersehbaren Wertelisten
- Unklarem Filterverhalten,
- hoher Systemlast, wenn große Faktentabellen ungünstig eingebunden werden
Beispieldaten:

Bei Drop-Down-Filtern:

Als Filter auf Dimension 1 (Wert A1) wird auch Dimension 2 gefiltert. Der Join-Pfad geht über Kennzahlen 2:

Wenn jedoch Kennzahlen 2 im Dashboard gar nicht genutzt wird, geht der Join-Pfad über Kennzahlen1

Wir dann die Kennzahlen2 Tabelle wieder mit reingenommen, ändert sich die Ansicht von Dimension2 nicht:

Nach dem Schließen und öffnen des Dashboards haben wir wieder das Ergebnis mit dem Join-Pfad über Kennzahlen1 – also ein nicht-deterministisches Verhalten….

Lösungsansatz: Bridge-Table


Anpassen der Eigenschaften der Bridge-Table im Datenmodul:

Die Einstellung “Bridge” sorgt dafür, dass trotz der Kardinalität “N” Cognos die Bridge-Table nicht als Kennzahlentabelle interpretiert.

Text aus der IBM Dokumentation:
Objekteigenschaften – IBM Dokumentation
Brückenmodus
Die Bridgetabelle wird verwendet, um die Viele-zu-viele-Beziehungen zwischen Tabellen zu entfernen, indem die viele Seite der Beziehung zur Bridgetabelle festgelegt wird. Standardmäßig versteht die Cognos Analytics -Abfrageengine Tabellen, die sich am Ende vieler Beziehungen befinden, als Fakttabellen. Die Bridgetabelle ist keine Fakttabelle. Damit die Abfrageengine die Rolle der Tabelle versteht und die Abfrage ordnungsgemäß generiert, muss die Eigenschaft Verwendung der Bridgetabelle auf Bridgegesetzt werden.
Die Bridgetabelle kann in der Datenbank oder im Datenmodul (oder Framework Manager-Modell) definiert werden. Es ist jedoch vorzuziehen, Bridgetabellen in der Datenbank zu erstellen.